Neuzustand

DomRömer - M13 "Grüne Linde"

Rekonstruktion

Erbaut 2015

Epoche Rekonstruktion

Gebäudearten Wohngebäude,Gastronomie

Das Haus „Grüne Linde“ bzw. „Alte Münze“ erhielt seinen Namen von den Hausschildern in den Kartuschen der Bogensteine aus Sandstein im Erdgeschoss - dort sind Linde und Münzschmied dargestellt. Das barocke Haus wurde im 18. Jahrhundert errichtet (genaues Baujahr nicht überliefert) und ersetzte den mittelalterlichen Vorgängerbau. Ursprünglich handelte es sich bei dem auf massiven Erdgeschoss gesetzten Fachwerkbau um einen Gebäudekomplex mit kleinem Hof und Hinterhaus zur ehemaligen Bendergasse (Bereich Stadthaus und Schirn). Das Vorderhaus zum Hühnermarkt war zeittypisch mit vielfältigen Architekturgliedern ausgestattet (Brüstungskassetten, Lisenen, Gesimse und Stuckierungen an den Fensterfaschen). Im Dreiecksgiebel (Tympanon) war ein Oculus (Ovalfenster) von einem großen Stuckfeld mit Floralornamentik umgeben.

Bis 1877 befand sich im Haus ein Kolonialwarenhandel, bis 1935 die Gaststätte „Zur grünen Linde“. Der Stuck wurde Ende des 19. Jahrhunderts durch einen einfachen Putz ersetzt, der Sandstein im Erdgeschoss blieb erhalten und durch ein großes Schaufenster ergänzt.

944 wurde das Gebäude vollständig zerstört. 1972–1974 wurde nach Plänen der Architektengemeinschaft Bartsch, Thürwächter und Weber das Technische Rathaus errichtet, welches 2010 abgebrochen wurde, so dass das Dom Römer Areal mit 35 Hausern nach historischem Stadtgrundriss neu bebaut werden konnte, darunter 15 „Schöpferische Nachbauten“.

Im Zuge der Planung wurde altes Plan- und Bildmaterial ausgewertet und für die weitere Planung zugrunde gelegt. Die besondere Herausforderung bestand darin, alle Architekturglieder mit sämtlichen Profilierungen aus historischen Fotos in eine dreidimensionale Planung umzuwandeln. Bereichsweise wurde aufgrund der eingeschränkten Fotoqualität auf Analogien vergleichbarer Gebäude zurückgegriffen. Die Ausführung erfolgte in traditioneller Handwerkstechnik mit größtenteils zeittypischen Materialien, wie beispielsweise Eichenholzfachwerk mit Lehmausfachungen und Kalkputz, oder massivem Sandstein im Erdgeschoss.



Mitarbeiter Rainer Emmeluth, Sebastian Ostholt im Büro Grabowski Spork Architektur

Bauzeit

2015 bis 2018

Bauherr

DomRömer GmbH

Preise

MIPIM Award 2019 „Best Urban Regeneration Project“

Projektleitung

Stephan Kummer


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